Wanderwoche 12. – 16. Sept. 2022 Bettmeralp (A. Koller)
Frohgemut und voller Erwartungen begaben sich siebzehn Teilnehmer auf die Fahrt Richtung Wallis. Mit dem Zug ins Wallis ist zwar dank der direkten Verbindung sehr praktisch, doch dies Wissen offenbar andere auch. Jedenfalls waren die Züge stark belegt und mit Gepäck gibt es in den modernen Wagen mangels Lagermöglichkeit grössere Probleme. Trotzdem konnten wir, nachdem jeder seinen Platz gefunden hatte, die Fahrt geniessen. Nach einer strengen Einzelkontrolle in der Talstation der Bettmeralpbahn erreichten wir unser Ziel.
Und siehe da, das Hotel Waldhaus erwies sich als Glücksfall. Unser Gepäck wurde von der charmanten Hoteldirektorin persönlich den steilen Anstieg hinauf zum Hotel transportiert. Ein mit viel Holz heimelig gestaltete Unterkunft, sehr ruhig, und mit einem Personal, das uns jeden Wunsch von den Augen las. Und das Essen war vorzüglich. Wir haben uns da sehr wohl gefühlt.
Am Abend beim ersten Apéro wurden wir von unserem Teilnehmer, Erich Schmidlin, über die Geschichte dieser Gegend, auch über die grossen Probleme mit den Gletschern und die Bewegungen der Berghänge infolge des Verschwindens des Permafrosts informiert. Mit einem Wettbewerb forderte er uns schon ein bisschen. Die Frage war, wieviel Tonnen Eis beinhaltet zum heutigen Zeitpunkt der Aletschgletscher noch. Keine konnte auch nur annähernd die Zahl nennen. Es sind sage und schreibe immer noch 12 Milliarden Tonnen. Trotzdem gewann unser Alleswisser Dölf Brüllhart diesen Wettbewerb. Bravo.
Doch wir sind ja zum Wandern angereist. Dank des guten Wetters konnten alle Wanderungen planmässig durchgeführt werden. Es gab eine grosse Auswahl an Möglichkeiten, die von jedem Teilnehmer bewältigt werden konnte. Zu erwähnen ist der Weg durch die Massaschlucht von Blatten nach Riedt, der den ehemaligen Wasserwegen (sog. Suonen) entlangführt. Der Pfad im sehr steilen Gelände erzeugte bei einigen Wanderern stellenweise ein Kribbeln. Auch die leichte Höhenwanderung von Moosfluh nach Riederalp ist ein Traum. Von dort kann man einen weiten Blick über den grössten Gletscher der Schweiz, den Aletschgletscher geniessen. Die B-Gruppe entdeckte auf der Bettmerhütte ein Highlight, die Cremeschnitte. Einmalig, riesengross und keineswegs viele Kalorien. Man möchte gern deren zwei essen, aber das schafft niemand bei der Grösse.
Die Bergbahnen durften wir während zwei Tagen gratis benützen, da dank dem Einsatz der Betreuer der «Gumpiburg» in der Vergangenheit durch Hansruedi Güttinger eine Belohnung mit dem Auftraggeber vereinbart werden konnte. Das ermöglichte uns am Donnerstag nur so zum Plausch am Nachmittag noch auf das Bettmerhorn (2647m) zu pilgern. Zuerst alles im Nebel, doch nach dem zweiten Bier tat sich der Nebel wie ein Vorhang auf, und wir konnten den herrlichen Blick hinunter ins Tal oder auf den Aletschgletscher geniessen. Man muss warten können.
Was ist noch Besonderes zu erwähnen. Unser Ernst Rechberger hat wieder einmal die Stöcke vergessen. Dölf Brüllhart verursachte eine Panik, weil im Postauto unser Hans vermisst wurde. Die Rangordnung mit dem «Leitmuni» wurde nicht immer eingehalten. Es gab keinen Jass mehr am Abend. Die meisten gingen früh ins Bett. Am Abend wie immer tote Hose im Dorf. Es isch nünt meh so wie früener. Einzig, dass jeder noch an jedem Abend am gleichen Platz sitzt ist geblieben.
Am Abend unterhielt uns jeweils unser Dichtergenie Bruno Stäheli, indem er einzelnen Kameraden die guten und die schlechten Seiten auf humoristische Art vor Augen führte. Seine Gedichte zeigten auf feine Art, was wir so für Schwächen haben. Das erzeugte grosses Gelächter und Applaus. Dank unseren Wanderleitern Hansruedi Güttinger, Peter Strupler und Ruedi Stettler durften wir wieder einmal ein eindrückliches und kameradschaftliches Erlebnis geniessen. Wir danken Euch herzlich für Euren grossen Einsatz. Und was das Schönste ist, es gab keine Differenzen und keinen Streit. Die Kameradschaft hält. Wir werden diese Woche in bester Erinnerung behalten.